LANDKREIS. Die Corona-Pandemie hat zu großen Einschränkungen in der Jugendarbeit auch im Landkreis Stade geführt. Der Kreisjugendring Stade bietet nun mit seinem neuen Minecraft-Projekt eine Möglichkeit der digitalen Jugendarbeit.

Viele Jugendliche kennen, schätzen und spielen es bereits: Minecraft. Es wirkt mit seiner verpixelten Grafik, den altmodischen Menüs und dem Fehlen jeglicher Erklärungen fürchterlich altbacken. Doch neben dem hohen Spaßfaktor und dem Drang zu erkunden und zu entdecken, wird vor allem die Kreativität der Spieler angeregt. Auch Schulen nutzen das Spiel als kreative Methode modernen Unterrichts. Minecraft kann vom heimischen PC aus gespielt werden und sei somit auch eine ideale Methode für digitale Jugendarbeit unter Corona-Bedingungen, schreibt der Kreisjugendring in einer Pressemitteilung.

Der Kreisjugendring Stade hatte die Idee, Minecraft auch für die Jugendarbeit im Landkreis Stade zu nutzen. Vor wenigen Wochen wurden Mittel des Förderprogramms Generation3 des Landesjugendrings im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bewilligt. Nun ist alles vorbereitet, damit sich Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren auf dem eigenen Server des Kreisjugendrings kreativ ausprobieren können. „Es ist wie virtuelles Lego am Computer mit Special Effects“, so der Bildungsreferent des Kreisjugendrings Stade, Kai-Janis Meyer. Insbesondere mit pädagogischer Begleitung ergäben sich unendlich viele Möglichkeiten. Die Initiatoren können sich beispielsweise Kreativwettbewerbe vorstellen. In Gruppen oder einzeln könnten die Spieler ihre Heimatstadt des 21. Jahrhunderts errichten oder ihr Jugendzentrum nachbauen.

Mit viel Aufwand die Spielmodi programmiert

Um von zu Hause aus mitspielen zu können, muss das Spiel allerdings gekauft werden. Es kostet gut 20 Euro. Aktuell wird über Leih-Accounts nachgedacht, so dass auch Jugendliche mitspielen können, die sich das Spiel nicht kaufen können.

Mit von der Partie sind auch einige Jugendpflegen im Landkreis Stade. In mehreren Jugendhäusern sind Gruppenangebote auf dem Minecraft-Server des Kreisjugendrings geplant. „Von Anfang an waren wir mit den Jugendpflegen in engem Austausch und haben gemeinsam über die Umsetzung gesprochen“, beschreibt Meyer die kooperative Zusammenarbeit im Netzwerk der Jugendarbeit im Landkreis. Umgesetzt haben das Projekt aber zwei Jugendleiter, die mit viel Zeit und Aufwand eine eigene Website sowie den Server mit den verschiedenen Spielmodi programmiert haben und das Projekt auch weiterhin begleiten werden. „Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen wäre das Projekt von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen“, sagt Meyer.

Auch wenn es einem als Erwachsenen durchaus auch in den Fingern jucke: Der KJR-Server soll nur für jugendliche Nutzer sein. Daher ist eine Registrierung auf der Projekt-Website erforderlich, bevor man sich auf dem Server anmelden kann.

Informationen zur Anmeldung, zum Server sowie zur pädagogischen Einordnung von Minecraft für Eltern sind auf der Projektwebsite zu finden.

Quelle: Tageblatt
Foto: dpa

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